Home Island – Cocos Keeling Islands

Home Island ist die 2. bewohnte Insel der Cocos Keeling Islands. Sie ist mit einer Fähre mit West Island verbunden, die Überfahrt dauert ungefähr eine halbe Stunde. Dort angekommen fühlt man sich als ob man in einem anderen Land gelandet ist und Australien verlassen hat.

Fähre nach Home Island

Auf der Fähre wird ja wieder bar bezahlt, wir hatten dieses Mal kein passendes Kleingeld und haben ihm $ 10 gegeben, hätten also 5 zurück bekommen sollen. Als der Ticketverkäufer aber nicht zurück kam haben wir ihn gesucht und nach dem Rückgeld gefragt. Er meinte dann, das wir nichts zurück kriegen und er das Geld schonmal für die Rückfahrt behält, er würde sich an uns erinnern. Wir waren natürlich etwas skeptisch, schließlich sind wir nicht die einzigen Touristen auf der Fähre, am Ende hat aber tatsächlich alles geklappt.

Auf ganz Home Island gibt es so gut wie keine Autos, alle fahren entweder auf Motorrollern oder in kleinen, teilweise Autoähnlichen Buggies rum. Sogar das Polizeiauto ist so ein Buggy. 😀 Als Tourist kann man sich auch eins ausleihen oder ein geführte Tour mitmachen.

Eine andere Kultur

Ursprünglich wurden im Jahre 1826/27 Malaien und andere asiatische Menschen als Sklaven auf die Insel gebracht, um für die europäischen Entdecker und Besitzer der Inseln zu arbeiten. Kokospalmen wurden gepflanzt und die Früchte verarbeitet und durch die isolierte Lage hat sich im Laufe der Zeit eine eigene Bevölkerungsgruppe gebildet.

Etwas mehr als 400 Menschen leben auf Home Island, so gut wie alle sind sogenannte Kokos-Malaien, sie sprechen eine eigene Sprache (einen malaiischen Dialekt) und Englisch ist nur die 2. Sprache. Auch die Religion ist eine andere, nämlich Muslimisch, dementsprechend sind sie auch gekleidet – die Frauen mit Kopftüchern und langen Kleidern und die Männer in traditionellen Zweiteilern. Es gibt eine Moschee auf der Insel, die wir uns aber nur von außen angesehen haben. Es wird darum gebeten sich angemessen zu kleiden, das heißt als Frau die Schultern bedecken und knielange Hosen/Röcke.

Moschee auf Home Island

Das Essen ist anders als auf West Island, wo es eher westliches Essen gibt, hauptsächlich Malaiisch, das heißt es gibt viel Reisgerichte, scharfes Essen und Curry. An bestimmten Abenden gibt es ein All-You-Can-Eat Buffet, das haben wir natürlich gleich mal mitgemacht. Wir haben vorher noch nie wirklich Malaiisch gegessen aber dieses Buffet hat uns echt überzeugt. Es gibt 2 oder 3 verschiedene Restaurants auf Home Island, eins davon bietet auch Frühstück an, das ist aber auch eher Malaiisch und etwas gewöhnunsbedürftig für Europäer.

Es scheint als würde jede Familie in einem eigenen Haus leben, so viele Häuser gibt es. Von außen sehen sie normal/australisch aus, wie kleine Bungalows, manche sind bunt und haben einen Stapel Kokosnüsse an der Hauswand aufgestapelt. Von Innen sind sie aber laut einem Tourguide anders aufgebaut, die „Küche“ befindet sich draußen und es wird teilweise wohl sogar auf Feuer statt auf Herden gekocht.

Strände und Geschichte

Die Strände auf Home Island haben uns nicht wirklich vom Hocker gehauen. Wir haben einen kleinen Rundgang über die Insel gemacht, auf der einen Seite der Insel sind eigentlich nur Steine und es ist nicht gerade einladend zum baden. Es gibt einen alten, historischen Friedhof, der direkt am Meer liegt, auf dem Weg dorthin kommt man an einem Strandabschnitt vorbei, wo es auch kleine Unterstände mit Picknicktischen gibt. Dieser Strand war ok, aber uns haben die Strände auf West- und Direction Island besser gefallen. Insgesamt fanden wir die Insel etwas vermüllt, nicht so schön sauber wie West Island…

Strand auf Home Island

Auf Home Island findet man das „Oceania House“, eine alte Villa im Kolonialstil aus den 1880ern, in der früher der „Herrscher“ der Cocos Islands lebte, George Clunies-Ross, und heute Zimmer für Touristen anbietet. Wer sich für Architetktur interessiert, kann auch eine Führung durch das Haus mitmachen.

Ansonsten gibt es ein kleines Museum, in dem man einiges über die Geschichte der Inseln und die Produktion der Kokosprodukte erfahren kann. Im Museum befindet sich auch ein kleines Informationszentrum wo man eine Karte der Insel bekommen kann.

Fahrrad fahren zwischen Schildkröten

Das Beste an unserem Tag auf Home Island war die Tour die wir am späten Nachmittag gemacht haben. Wir beide waren die einzigen Teilnehmer, hatten also quasi eine Privattour. Wir haben uns am Jetty mit dem Guide getroffen, der uns mit seinem Buggy abgeholt hat, so haben wir also das auch gleich mal abgehakt. 😉

Wir fuhren zu einem kleinen Strand und tauschten das Buggy gegen Fahrräder, mit denen man auf dem Wasser fahren kann. Sie funktionieren ähnlich wie Treetboote. Unser Guide hat uns vorher angeboten unsere Wertsachen in seinen wasserdichten Beutel zu packen und den Rest im Buggy zu lassen – auf den Cocos Islands vertraut man sich, Leute schließen ihre Haustüren nicht ab und lassen die Schlüssel im Auto stecken, Diebstahl gibt es wohl nicht. Wir haben also auch unsere Kamera und die Drohne im Buggy gelassen, wir passen uns schließlich an 😉

Das Fahrradfahren war nicht schwer, das glasklare Wasser ruhig und kaum Wind. Überall sahen wir Schildkröten auftauchen, teilweise unter unseren Fahrrädern durch. Dann plötzlich sah ich wie Denny das Gleichgewicht verlor und im Wasser landete – samt seiner Bauchtasche, in der er sein Handy und das Portmonee hatte, welches er dem Guide nicht anvertrauen wollte. Typisch… Zum Glück hat er die Sachen schnell gegriffen gekriegt und obwohl das Handy nass war, ist nichts weiter passiert. Es stellte sich heraus, dass das Verbindungsstück des Fahrrads sich irgendwie gelockert hatte und es vorne irgendwie auseinandergetrieben wurde, was dann zu Dennys Fall führte – eigentlich konnte er also gar nichts dafür. Dem Guide tat das total Leid und er hat sich große Sorgen gemacht dass das Handy hin ist. Diese Tour ist noch relativ neu und da ist es natürlich blöd wenn dann sowas passiert. Wir haben ihn aber beruhigt und der Rest der Tour lief ohne Probleme.

Wir fuhren an mehreren Inseln vorbei, bis wir irgendwann an einer Insel stoppten und zu 3. ein bisschen im warmen Wasser rumhingen und er uns einige interessante Geschichten über das Leben auf den Kokosinseln erzählte, zum Beispiel das schwangere Frauen ein paar Wochen vor dem Geburtstermin nach Perth fliegen müssen um das Kind dort zu bekommen. Oder dass die Kinder nach der Grundschule auf eine Highschool in Perth gehen und viele dann erstmal einen Kulturschock erleben und sogar über Hunde staunen – auf den Inseln gibt es keine Hunde.

Einsiedlerkrebs

Home Island gehört auf jeden Fall zu jedem Cocos Keeling Island Besuch dazu, vor allem die „Fahrradtour“ und das All-you-can-eat ist zu empfehlen!

Über Denny und Sarah

Moin, moin! Wir sind beide Anfang 30 und haben von 2015 bis Ende 2016 Australien auf dem Work and Holiday Visum bereist. Wir sind in Perth gestartet und einmal um das Land herum gefahren, bzw. auch durch die Mitte. Wir haben regelmäßig über unseren Trip berichtet und auch über andere Länder in denen wir herumgereist sind. Nun sind wir seit Ende Dezember 2016 auf dem 457 Visum in der Nähe von Perth gelandet und wieder im Alltag angekommen. Wir wünschen euch viel Spaß beim lesen und über Feedback freuen wir uns auch. Solltet ihr Fragen oder Anregungen haben, schreibt uns gerne eine Nachricht.
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