Zu Besuch bei den Quokkas auf Rottnest Island

Achtung, dieser Beitrag enthält viele süße Fotos von den niedlichen kleinen Quokkas… 😉

Letztes Wochenende haben wir es endlich geschafft: Wir sind nach Rottnest Island übergesetzt. Zusammen mit Chris und Sandra von „See you on the flipside“  haben wir die kleine Insel mit dem Fahrrad erkundet – somit haben wir unser sportliches Soll für dieses Jahr dann auch wieder erfüllt. 😉

Tickets in letzter Minute

Wie wir ja immer so sind, dachten wir, das wir die Boottickets einfach morgens vor Ort kaufen können. Zufällig haben wir dann aber gesehen, das wir als RAC Mitglieder (RAC ist sowas wieder australische ADAC) Rabatt auf den normalen Preis bekommen. Das wollten wir natürlich nutzen und sind Freitag Nachmittag zu einer RAC Filiale gefahren, wo wir die Gutscheine abholen konnten. Insgesamt konnten wir dadurch 100 $ sparen – das hat sich mal gelohnt! Normalerweise kostet die Fähre von Fremantle hin- und zurück 79$ p.P.

Da die Gutscheine allerdings erst noch eingelöst werden mussten, indem wir Tickets bestellten, fiel unser ganzes Wochenende fast ins Wasser, denn auf der Internetseite vom „Rottnest Express“ war die erste Fahrt des Tages schon komplett ausgebucht und auch für die 2. Fahrt waren nur noch wenige Plätze frei. Das gleiche galt für die spätesten Rückfahrten. Es gab noch die Optionen „Gutscheine“ und „Deals“, dafür waren aber schon alle Plätze für den ganzen Tag ausgebucht. Wir fingen schon an uns zu ärgern das wir nicht schon viel früher gebucht hatten, weil wir dachten, das wir die Option „Gutschein“ wählen mussten. Wir wollten dann telefonisch Karten kaufen, aber die Computerstimme von der Rottnest Express Nummer war von so schlechter Qualität, das wir kaum etwas verstehen konnten. Weil wir ja eh nichts zu verlieren hatten, versuchten wir einfach 4 normale Erwachsenenplätze zu kaufen und hofften, das man am Ende dann die Gutscheinnummer eingeben kann. Dem war nicht so, also versuchten wir doch nochmal anzurufen und nachdem wir alle möglichen Zahlen durchgedrückt hatten, kamen wir endlich an einen menschlichen Mitarbeiter, bei dem wir dann glücklicherweise unsere Tickets buchen konnten. Ganz schön umständlich das Ganze, es wäre echt gut wenn die Leute vom Rottnest Express mal eine RAC Option hinzufügen würden…

Der frühe Vogel…

Am Samstagmorgen hieß es dann früh aufstehen. Die Fähre sollte viertel nach 8 in Fremantle ablegen und wir ca. 20 Minuten vorher da sein. Wir haben die Nacht in einem Hotel in Scarborough verbracht, weil Chris und Sandra hier noch eine Unterkunft hatten und noch nicht mobil waren. Parkplätze stehen an der Fähre zur Verfügung und kosten ca. 10 $ für den ganzen Tag. Das ist ein verkraftbarer Preis wie wir finden. Wir mussten nun nur noch unsere Gutscheine gegen die Fährtickets tauschen und schon konnten wir uns an die Schlange zum Boot anstellen. Wir hätten nie gedacht das tatsächlich immer so viele Leute nach Rottnest rüber fahren und nächstes Mal werden wir auf alle Fälle ein bisschen eher buchen.

Wir hatten ziemliches Glück mit dem Wetter, nachdem es die Woche über eher kühl, windig und bewölkt war, strahlte heute die Sonne und die Temperaturen waren für 30 Grad angesetzt. Die Überfahrt dauerte ungefähr 20 Minuten und war stellenweise recht holprig. Zum Glück sind wir nicht Seekrank… 😀

rottnest express

Auf die Quokkas, fertig, los!

Auf der Insel angekommen, liehen wir uns als erstes mal ein Fahrrad für 30 $ pro Person, direkt vom Rottnest Express – es gibt auch welche von der Touristeninformation und sogar auch E-Bikes für mehr Geld. Hätten wir vorher gewusst das Rottnest Island so hügelig ist, hätten wir es uns vielleicht sogar überlegt doch lieber ein E-Bike zu nehmen… 😉 Als andere Transportmöglichkeiten gibt es einen Bus, der auf der ganzen Insel verstreut verschiedene Haltestellen hat und sogar einen Zug. Wir wollten aber lieber flexibel sein und außerdem glauben wir, das die Chancen auf Quokkas viel höher sind wenn man selbst die Insel erkundet, vor allem da, wo der Bus nicht anhält.

sportlich

Wir stellten schnell fest, dass das „autofreie“ Rottnest Island gar nicht wirklich autofrei ist, denn neben den Bussen überholten oder kamen uns auch ein paar Golfcaddies und normale Autos (wahrscheinlich von Mitarbeitern oder Rangern) entgegen. Ein Wunder das wir keine platten Quokkas gesehen haben.

Aber kommen wir mal zum wesentlichen: Die Quokkas! Ich kann nicht genau sagen was ich erwartet habe, aber es stellte sich heraus, das die kleinen Hüpfer nicht in Massen auf den Straßen und Wegen rumhängen. Auf den unzähligen Fotos im Internet sieht es immer so aus, als ob die Quokkas einfach überall sind. In der Realität ist es aber so, das man sie erstmal ganz schön suchen muss. Das allererste Quokka, welches unseren Weg buchstäblich kreuzte, hüpfte in einem Affenzahn von einer Seite der Straße auf die andere. Das ging so schnell, das wir es kaum realisiert haben. Denny und Chris haben noch unter den Büschen geguckt, aber es war schon längst über alle Berge.

Ein paar Meter weiter entdeckte einer von uns dann aber eines am Wegesrand, recht gut versteckt neben einem großen Ast. Die kleinen Tierchen sind echt schwer zu sehen wenn sie sich nicht bewegen. Natürlich legten wir alle eine Vollbremsung ein und sprangen ganz aufgeregt von unseren Fahrrädern. Unser erstes Quokka! Wir waren ganz alleine und hatten das Tierchen somit für uns. Denny war der erste, der dichter ran ging und das kleine Fellknäuel kam auch gleich ganz neugierig auf ihn zugehüpft und beschnupperte seine Hand. Schnell waren die ersten 50 Fotos geschossen, das Quokka schien das alles nicht zu stören und ließ auch die Selfieversuche brav über sich ergehen. Irgendwann wurde es ihm dann aber wohl doch zu doof und es entschied, den Rückzug anzutreten.

rottnest island

Ganz aufgeregt fuhren wir weiter, einmal quer durch die Insel, vorbei an fast ausgetrockneten Salzseen, sogar ein kleiner knallpinker war dabei. Wir scherzten noch darüber, ob es hier wohl auch Schlangen gibt und im nächsten Moment kamen wir an einem Warnschild vor giftigen Schlangen vorbei. 😀

 

„Stoooooop! Quokka!“

Dieser Ruf ertönte noch mehrmals während unserer Tour und meistens waren nur wir da, sodass wir ungestört Fotos machen konnten. Die Quokkas waren fast immer alleine und saßen im Schatten, es war wohl zu warm für sie. Beim 2. oder 3. fanden wir heraus, das sie auf das Geräusch, welches beim auf- und zumachen des Rucksacks entsteht, reagieren und angehüpft kommen. Auch rascheln von z.B. Kekstüten finden sie ziemlich interessant. Gefüttert haben wir sie natürlich nicht, wir konnten aber nicht widerstehen sie wenigstens einmal kurz anzufassen. Später sahen wir ein Schild, auf dem Stand, das es eine Strafe von 150 $ gibt, wenn man dabei erwischt wird den Quokkas zu nahe zu kommen oder zu füttern. Einerseits finden wir das schon richtig, andererseits allerdings möchte z.B. die Facebookseite von Rottnest Island aber auch, das man seine Quokkaselfies postet… Wir denken, das die meisten Quokkas schon gewohnt sind mit Menschen zu interagieren, man merkt ja ob sie zu einem kommen oder ob sie eher Angst haben und wenn man sie in Ruhe lässt sobald man mitbekommt dass sie genug haben ist es in unseren Augen ok ein bisschen dichter an sie heranzugehen oder sie einmal kurz zu streicheln. Wir sind sogar auf ein Quokka getroffen das so neugierig war, es ist sogar auf den Schoß gehüpft! Das ist einfach zu süß, da kann man doch gar nicht nein sagen oder? 😀 Ein anderes Quokka dachte es wäre eine gute Idee, mal seinen Kopf in den Rucksack zu stecken, man könnte ja was zu essen finden…

Wir stellten schnell fest, dass es bei weitem nicht so einfach ist ein gutes Quokkafoto hinzubekommen, geschweige denn ein Quokka Selfie. Man kennt ja die Bilder aus dem Internet, wo die Quokkas immer so aussehen als würden sie lachen. Für so ein Bild muss man einiges beachten, zum Beispiel den richtigen Winkel und am besten sollte das Tierchen dafür stehen und nach oben gucken. Da sie aber viel zu neugierig sind bewegen sie sich ständig und die meisten Fotos werden unscharf. Es ist also kein Wunder das man am Ende eines einzigen Tages so um die 200 + Quokkafotos hat. 😉

Gegen Abend, als es langsam etwas frischer wurde und die Sonne anfing unterzugehen, kamen dann doch noch immer mehr Hüpfer aus ihren Verstecken. Plötzlich waren sie so ziemlich überall, vor allem bei den Geschäften an der Fähre und in der Gegend um die Ferienhäuser herum. Es scheint also, dass sie trotz der ganzen Menschen (viele füttern die Tiere bestimmt auch) noch einigermaßen ihren natürlich Biorhythmus haben und eher nachtaktiv sind.

Was gibt’s sonst so auf Rotto?

Die Hauptattraktion sind natürlich die Quokkas. Es gibt aber auch noch andere Aktivitäten. Wenn es schön warm ist, kann man in dem hellblauen Wasser an einem der Strände baden oder schnorcheln, für uns war es zu kalt. Es gibt Rundflüge über die Insel und auch Fallschirmsprünge werden angeboten. Man kann eine Segwaytour mitmachen und während der Saison kann man sogar Wale vom Westend beobachten, Delfine kann man mit etwas Glück immer sehen. Die Sonnenuntergänge sind bestimmt toll von hier aus anzusehen. Ansonsten eignet sich Rotto sehr gut, um einfach mal nichts zu machen und sich zu entspannen.

Für uns hat der eine Tag ausgereicht, wir sind mit der spätesten Fähre um 6 wieder zurück gefahren. Die Übernachtungspreise haben es hier aber auch echt in sich… 😉

Ab in den Knast!

Nach der ziemlich rauen Rückfahrt ging es für uns zum Abschluss des Tages ins Gefängnis. In Fremantle kann man nämlich in dem alten Knast übernachten. Das YHA hat einen alten Gefängnistrakt zum Hostel umgebaut, wir haben in einem Doppelzimmer bzw. Zelle übernachtet. Unsere Zelle hatte ein Doppelstockbett und einen Tisch mit 2 kleinen Hockern, außerdem ein kleiner Ventilator und 2 winzige Gitterfenster. Unsere Zelle war zwar schon klein, wir hatten aber 2 Türen und denken, dass dieser kleine Raum sogar nochmal in der Mitte geteilt war und wir sozusagen 2 Zellen hatten. Unvorstellbar wie winzig das früher war. Da hat echt nur eine Pritsche reingepasst und das wars. Hier möchte ich bei 38 ° nicht eingesperrt sein….

Ansonsten ist das Hostel sehr ruhig, vor allem für einen Samstagabend. Wir saßen noch draußen im Innenhof um Bilder auszutauschen und fühlten uns fast als wären wir die einzigen hier. Die Zellen wiederum sind sehr hellhörig und man hört jeden Schritt der draußen auf dem Gang gemacht wird.

Noch eine kleine Dramageschichte zu den Bildern

Als ich die Bilder auf den USB Stick von Sandra und Chris schicken wollte, habe ich aus Versehen alle Bilder von unserer Kamera gelöscht, bevor ich sie kopieren konnte. Sowas blödes! Wir haben uns richtig geärgert und schnell gegoogelt was wir machen können. Das Programm Recuva wurde von vielen empfohlen und wir haben es damit auch geschafft, den Großteil der Bilder wiederherzustellen. Das ist ja nochmal gut gegangen, ansonsten hätten wir euch all diese süßen Quokkafotos nie zeigen können. 😉

 

Bis nächstes Mal,

Denny und Sarah

Über Denny und Sarah

Moin, moin! Wir sind beide Anfang 30 und haben von 2015 bis Ende 2016 Australien auf dem Work and Holiday Visum bereist. Wir sind in Perth gestartet und einmal um das Land herum gefahren, bzw. auch durch die Mitte. Wir haben regelmäßig über unseren Trip berichtet und auch über andere Länder in denen wir herumgereist sind. Nun sind wir seit Ende Dezember 2016 auf dem 457 Visum in der Nähe von Perth gelandet und wieder im Alltag angekommen. Wir wünschen euch viel Spaß beim lesen und über Feedback freuen wir uns auch. Solltet ihr Fragen oder Anregungen haben, schreibt uns gerne eine Nachricht.
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2 Antworten zu Zu Besuch bei den Quokkas auf Rottnest Island

  1. Carmen schreibt:

    Toll die vielen hübschen Bilder, wir warten schon auf euren nächsten Bericht.
    Bei uns hat es eben wieder geschneit (10cm).
    Carmen mit Familie

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  2. Wir fanden den Trip nach Rottnest Island auch toll. Die Quokkas sind einfach zu putzig und wir haben auch ganz viele Bilder in unserem Blog (Link entfernt)

    Wir freun uns auf Euren Gegenbesuch 🙂

    Viele Grüße
    Michael & Sandra

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